Nach sechs Jahren Tour-Abstinenz hat der Hamburger Rapper Daniel Ebel, bekannt als Dendemann, am Donnerstagabend die Bühne des ausverkauften Astra Kulturhauses in Berlin-Friedrichshain betreten. Ohne ein neues Album, aber mit ungebrochener Energie, präsentierte er eine klassische HipHop-Show, die alte und neue Fans gleichermaßen begeisterte. Schon beim ersten Track war die Verbindung zwischen dem Künstler und dem Publikum spürbar. Viele sangen mit, andere nickten im Takt oder tanzten ausgelassen.
Inhaltsverzeichnis
- Dendemann und Cutrock – Ein Duo mit Geschichte
- Rückblick und neue Songs zum 50. Geburtstag
- Ein Abend voller Nostalgie und Hoffnung auf mehr
Dendemann und Cutrock – Ein Duo mit Geschichte
Für das Konzert verzichtete Dendemann auf große Showeffekte. Kein Konfetti, keine Tänzer, nur Beats, Reime und eine authentische Bühnenpräsenz. Begleitet wurde er von seinem Tour-DJ Cutrock, der aus dem nahe gelegenen Luckenwalde stammt und somit fast ein Heimspiel hatte. Die Show war eine Reminiszenz an die goldene Ära des HipHop, als die Musik im Vordergrund stand und nicht das Spektakel drumherum.
In den 90er Jahren war Dendemann maßgeblich an der Entwicklung der Hamburger HipHop-Szene beteiligt. Mit Gruppen wie "Fettes Brot" und den "Absoluten Beginnern" prägte er den deutschen Rap. Später arbeitete er mit Rockbands wie den Beatsteaks und Herbert Grönemeyer zusammen, was seine Vielseitigkeit als Künstler unterstrich.
Rückblick und neue Songs zum 50. Geburtstag
Obwohl kein neues Album veröffentlicht wurde, hatte Dendemann genügend Material aus über 25 Jahren Karriere. Von den frühen Tagen mit "Eins, Zwo" bis zu seinem neuesten Song "Gedanken, gut!" reichte die Setlist. Zwischen den Tracks scherzte er über sein Alter, gönnte sich Pausen und ließ sich sogar für einen Song einen Sessel bringen. Doch sobald die Beats einsetzten, bewies er erneut seine beeindruckende Wortgewandtheit und Geschwindigkeit.
Das Publikum zeigte sich begeistert. Die Fans sangen lautstark mit, feierten ihren Star und wurden selbst gefeiert. Überraschend betrat zum Ende der Show auch Rapper Casper die Bühne, um gemeinsam mit Dendemann einen halben Song zu performen – ein Highlight des Abends.
Ein Abend voller Nostalgie und Hoffnung auf mehr
Auch wenn sich die HipHop-Szene weiterentwickelt hat, bleibt Dendemann eine feste Größe. Sein Konzert war eine Mischung aus Nostalgie und zeitloser Energie, die sowohl alteingesessene Fans als auch jüngere Zuhörer in ihren Bann zog. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung bleibt. Dende gut, alles gut.
Quelle: rbb 24