Lerne Gitarre
Lerne Gitarre, Foto: pixabay

Die Gitarre ist in Deutschland eines der beliebtesten Instrumente überhaupt – rund 16% aller musizierenden Menschen greifen zur „Klampfe“. Kein Wunder, denn ob am Lagerfeuer mit Freunden oder auf der großen Bühne in einer Rockband – Gitarre spielen zu können, ist ein Traum vieler. Wenn du diesen Traum endlich angehen möchtest, stehst du bestimmt vor der Frage: Wie fange ich am besten an, Gitarre zu lernen? Sollte man sich das Gitarrespielen selbst beibringen, einen privaten Gitarrenlehrer engagieren oder an einer Musikschule Unterricht nehmen? Und welche Möglichkeiten gibt es in Deutschland, wenn es um gute Gitarrenschulen geht? 

Gitarre im Selbststudium lernen

Viele Anfänger überlegen, ob sie Gitarre einfach im Selbststudium lernen können. Tatsächlich gibt es heute eine Fülle an Möglichkeiten, sich das Gitarrenspiel eigenständig beizubringen. Im Internet findest du unzählige YouTube-Tutorials, Blogs, Tabulaturen für deine Lieblingssongs sowie komplette Online-Gitarrenkurse und Lern-Apps. Der große Vorteil beim Selbststudium ist die Flexibilität: Du kannst zu Hause üben, wann immer du Zeit hast, und lernst in deinem eigenen Tempo. Zudem ist diese Methode oft kostengünstig oder sogar gratis – du brauchst lediglich eine Gitarre und Internetzugang.

Allerdings hat das selbstständige Lernen auch Schattenseiten. Ohne fachkundiges Feedback können sich Fehler in Haltung und Technik einschleichen, die du anfangs vielleicht gar nicht bemerkst. Beispielsweise ist es für Anfänger schwer einzuschätzen, ob sie die Finger richtig setzen oder die Hand entspannen – ein YouTube-Video sieht nicht, was du tust. Solche Angewohnheiten können später dein Vorankommen bremsen und sind schwer wieder abzugewöhnen. Im schlimmsten Fall führt eine falsche Technik bei intensivem Spielen zu Überlastungen (Stichwort Sehnenscheidenentzündung).

Trotzdem kann Selbststudium funktionieren, wenn du diszipliniert und aufmerksam übst. Achte bewusst auf deine Haltung und vergleiche dich mit seriösen Vorbildern in den Videos. Nimm dich eventuell selbst per Handy auf, um deine Technik zu kontrollieren. Regelmäßigkeit ist hier der Schlüssel: Plane am besten jeden Tag oder mehrmals die Woche Übe-Zeit ein, auch wenn es nur 20 Minuten sind – das bringt mehr, als unstrukturiert einmal pro Woche stundenlang zu klimpern. Setze dir kleine Ziele (z.B. „diese Woche lerne ich die Akkorde G-Dur, C-Dur und D-Dur“) und suche dir Lieder, die dir Spaß machen, damit die Motivation hoch bleibt.

Ein guter Tipp ist auch, sich an einen strukturierten Online-Kurs zu halten, anstatt nur wahllos Videos zu schauen. Es gibt deutschsprachige Online-Gitarrenschulen wie music2me, gitarrenlernen.de oder internationale Apps wie Yousician, die Anfängerkurse mit systematischem Aufbau anbieten. So hast du einen roten Faden und siehst deine Fortschritte. Fazit Selbststudium: Für autodidaktische Typen mit begrenztem Budget ist es eine brauchbare Option – aber du musst auf dich selbst achten, geduldig sein und gegebenenfalls später bereit sein, doch Unterricht zu nehmen, um Korrekturen zu erhalten.

Gitarre lernen mit privatem Gitarrenlehrer

Der klassische Weg für schnelle Lernerfolge ist der Unterricht bei einem persönlichen Gitarrenlehrer. Ein guter Lehrer kann sich voll und ganz auf dich einstellen: Er korrigiert deine Handhaltung, gibt dir direktes Feedback und erstellt einen individuellen Lernplan nach deinem Geschmack und Tempo. Wenn du z.B. am liebsten Rock spielst, wird er dir andere Songs geben als jemandem, der klassisches Zupfen lernen will. Diese maßgeschneiderte Betreuung und Motivation ist unbezahlbar – viele Gitarristen sagen, ein inspirierender Lehrer habe ihnen Türen geöffnet, an die sie alleine nie gedacht hätten.

Natürlich hat Qualität ihren Preis. Einzelunterricht beim Gitarrenlehrer kostet in Deutschland je nach Region und Qualifikation im Schnitt etwa 20–40 € pro 45 Minuten. In Musikschulen oder bei sehr renommierten Lehrern können die Gebühren auch höher liegen. Dafür hast du aber jemanden, der dich schrittweise und sicher ans Ziel führt. Gerade am Anfang kann ein Lehrer verhindern, dass du dir falsche Techniken angewöhnt, und er zeigt dir gleich, wie man richtig übt. So kommst du oft schneller und nachhaltiger voran, als wenn du monatelang alleine herumprobierst. Ein erfahrener Lehrer merkt auch, wann es Zeit ist, dich zu fordern, und wann du einfach Spaß haben und Lieder spielen sollst – die Balance stimmt.

Ein weiterer Pluspunkt: Der Lehrer kann dich zusätzlich motivieren. Regelmäßige Termine schaffen einen Rhythmus und eine gewisse „Verpflichtung“ zu üben – der innere Schweinehund hat weniger Chance, wenn nächsten Montag wieder Unterricht ansteht und du deinem Lehrer etwas vorspielen möchtest. Viele Lehrer organisieren zudem Schülertreffen, kleine Vorspiele oder Band-Workshops, sodass du andere Musikschüler kennenlernst. So etwas kann unglaublich motivierend wirken, weil man merkt: Man ist nicht allein und kann zusammen Musik machen.

Die Herausforderung besteht darin, den richtigen Lehrer für sich zu finden. Hier spielen Sympathie und pädagogisches Geschick eine große Rolle. Dank Internet ist die Suche heute einfacher: Plattformen wie Superprof, Musiker-Suche oder auch Anzeigen auf ebay Kleinanzeigen helfen, Lehrer in deiner Nähe (oder sogar Online-Lehrer per Webcam) zu finden. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt und der Unterrichtsstil zu dir passt – viele Lehrer bieten eine kostenlose Probestunde an, nutze diese Möglichkeit! Scheue dich nicht, verschiedene Lehrer auszuprobieren, bis du „deinen“ Mentor gefunden hast. Denn nur mit Vertrauen und Spaß an den Stunden wirst du langfristig dabei bleiben.

Fazit privater Unterricht: Ideal, wenn du eine persönliche Anleitung möchtest und es dir leisten kannst. Ein guter Gitarrenlehrer kann dich von Anfang an effektiv und gesund ans Spielen heranführen und dich immer wieder neu inspirieren. Gerade erwachsene Anfänger profitieren oft davon, weil ein Lehrer auch auf individuelle Lerntempi und mögliche Unsicherheiten eingehen kann. Vielleicht entdeckst du ja in deiner Gegend „ziemlich coole Socken“ von Gitarrenlehrern – die meisten sind nämlich echte Musikfreaks und lieben es, ihr Wissen weiterzugeben!

Gitarrenunterricht an der Musikschule 

Eine weitere Möglichkeit ist der Unterricht an einer Musikschule. In Deutschland gibt es in nahezu jeder größeren Stadt eine öffentliche Musikschule (oft von der Kommune gefördert) sowie zahlreiche private Musikschulen und Institute. Der Unterschied zum privaten Lehrer ist oft vor allem organisatorisch: An einer Musikschule bist du meist fest für ein Semester oder Schuljahr eingeschrieben, hast einen regelmäßigen Wochenstundenplan und oft auch die Möglichkeit, an Theoriekursen, Ensembles oder Konzerten der Schule teilzunehmen.

Die öffentlichen (städtischen) Musikschulen sind oft etwas günstiger als private Lehrer, da sie subventioniert sind – allerdings kann es hier Wartezeiten für einen Platz geben. Auch sind sie häufig stärker auf klassischen Gitarrenunterricht ausgerichtet, inklusive Notenlesen, was für manche genau richtig ist, andere aber als zu trocken empfinden. Private Musikschulen und Gitarrenschulen können spezialisierter sein (z.B. auf Rock/Pop-Gitarre) und flexibler bei Unterrichtsformen. Es gibt Schulen, die Einzel- und Gruppenunterricht anbieten, je nachdem was du möchtest. Gruppenstunden sind in der Regel günstiger und machen Spaß, erfordern aber auch, dass der Leistungsstand der Teilnehmer zusammenpasst.

Vorteile einer Musikschule: Du hast meist einen qualifizierten Instrumentalpädagogen, der dich langfristig betreut – viele Schüler bleiben Jahre dabei und bauen eine tolle Beziehung zum Lehrer auf. Die Lernfortschritte werden systematisch verfolgt; es gibt manchmal Prüfungen oder Zertifikate, wenn man das möchte (vor allem an öffentlichen Schulen nach dem Lehrplan des Verbands deutscher Musikschulen). Außerdem bieten Musikschulen oft Auftrittsmöglichkeiten bei Schülerkonzerten, was ein super Anreiz ist, Stücke wirklich gut einzuüben und Lampenfieber zu üben. Und nicht zuletzt: In einer Musikschule triffst du andere Musiker – vielleicht ergibt sich daraus eine Schülerband oder du findest Gleichgesinnte, mit denen du jammen kannst.

Nachteile: Der Unterricht an Musikschulen findet meist zu festen Zeiten statt (z.B. immer dienstags 17:00). Wenn dir Flexibilität wichtig ist, kann das einschränkend sein. Auch ist der Unterricht häufig kürzer (üblich sind 30 oder 45 Minuten pro Woche) – gerade in Gruppen bleibt da pro Person weniger individuelle Zeit als bei einem privaten Einzelstundenmodell. Die Unterrichtsqualität kann variieren; informiere dich daher ruhig im Vorfeld über die Schule und den Lehrer. Viele Musikschulen erlauben eine Probestunde oder du kannst beim Tag der offenen Tür vorbeischauen.

Eine interessante Alternative sind Volkshochschulen (VHS) und Vereine, die Gitarrenkurse anbieten. In vielen Städten kann man an der VHS für relativ kleines Geld einen Gitarrenkurs belegen – oft in der Gruppe mit 5–10 Teilnehmern. So ein Kurs (z.B. „Gitarre für Anfänger“) läuft dann z.B. über 10 Wochen, einmal pro Woche abends, und kostet vielleicht 60–100€ insgesamt. Das ist sehr erschwinglich und kann ein guter Einstieg sein, vor allem wenn man erstmal ausprobieren will, ob einem das Instrument liegt. Natürlich ersetzt ein VHS-Kurs keinen intensiven Einzelunterricht, aber man lernt die Grundlagen (Akkorde, einfaches Begleiten) und hat Spaß in der Gruppe. Ähnlich gibt es Musikvereine oder kirchliche Jugendbands, wo man in ungezwungenem Rahmen Gitarrenspielen lernen und gemeinsam musizieren kann.

Fazit Musikschule: Wer eine strukturierte Ausbildung sucht und vielleicht längerfristig dranbleiben will, ist hier richtig. Insbesondere Kinder und Jugendliche lernen an Musikschulen sehr gut, da es kontinuierlich und pädagogisch fundiert abläuft. Aber auch als erwachsener Anfänger musst du dich nicht scheuen – viele Musikschulen haben eigene Angebote für „Erwachsene Anfänger“ und Senioren. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst: Vereinbare ein Kennenlerngespräch mit dem potenziellen Lehrer und schau, ob dir die Atmosphäre zusagt. Wenn du eher freiheitsliebend bist und keine Lust auf Noten und Theorie hast, könnte eine lockerere Gitarrenschule oder ein privater Lehrer passender sein. Es gilt: Alle Wege führen nach Rom – letztlich kannst du sowohl autodidaktisch als auch mit Lehrer erfolgreich Gitarre lernen, solange du mit Freude bei der Sache bist.

Welche Gitarrenschulen sind in Deutschland empfehlenswert?

Da Deutschland ein musikbegeistertes Land ist, gibt es bundesweit viele gute Schulen und Lehrer für Gitarre. Einen echten „Testsieger“ zu küren ist schwer, denn oft sind lokale Angebote genauso gut wie große Namen. Hier sind jedoch einige bekannte Gitarrenschulen und Musikschulen in Deutschland, die einen guten Ruf genießen:

  • Modern Music School (MMS) – Eine der größten privaten Musikschulen, spezialisiert auf Rock/Pop. Sie arbeitet als Franchise und hat über 80 Standorte in Deutschland. Hier kannst du E-Gitarre, Akustikgitarre und andere Instrumente mit modernen Methoden lernen. Gerade für Jugendliche, die in Bandformationen spielen wollen, ist die Modern Music School interessant, da es oft Bandprogramme und Workshops gibt.

  • Yamaha Music School – Dieser Name steht weltweit für Musikunterricht. In vielen deutschen Städten (z.B. Hamburg, München, Berlin) gibt es Yamaha-Musikschulen, die Kurse für Gitarre anbieten. Die Lehrpläne sind strukturiert und orientieren sich an modernen pädagogischen Konzepten. Oftmals werden Gruppen- und Einzelunterricht kombiniert, und es gibt spezielle Kurse für Kinder.

  • Music Academy – Ein weiteres Franchise mit rund 20 Standorten (u.a. Frankfurt, Köln, Berlin). Die Music Academy bietet Unterricht für Gitarre (akustisch & elektrisch) in den Genres Rock, Pop, Jazz und Klassik. Hier unterrichten häufig aktive Profi-Musiker, und es gibt keine langen Wartezeiten oder starre Semester – man kann flexibel einsteigen.

  • Cream Music School (Frankfurt) – Eine renommierte Gitarrenschule in Frankfurt am Main. Hier bekommst du Einzelunterricht für klassische oder E-Gitarre in allen Stilrichtungen, von mehreren erfahrenen Lehrern. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Angebote. Laut Angaben der Schule startet eine regelmäßige wöchentliche Gitarrenstunde hier bei etwa 59€ pro Monat – ein faires Angebot für Qualitätsunterricht in einer Großstadt.

  • Gitarrenschule Christian Ulrich (Köln) – In Köln-Müngersdorf betreibt der Gitarrenlehrer Christian Ulrich eine eigene Schule. Dort kann man sowohl Einzel- als auch Gruppenunterricht (2 bis 7 Personen) nehmen. Angeboten werden klassische Gitarre, E-Gitarre und Liedbegleitung. Die Preise liegen z.B. bei ca. 75€ im Monat (Einzelstunde wöchentlich) oder ab ~40€ im Monat in der Gruppe. Christian Ulrich ist für sein engagiertes Konzept bekannt – hier lernen Schüler aller Altersklassen mit viel Freude.

  • Guitar School Altona (Hamburg) – Für Hamburger besonders interessant: Diese Gitarrenschule im Stadtteil Altona bietet praxisorientierten Gitarrenunterricht (E-Gitarre und Akustik) für Anfänger und Fortgeschrittene. Es gibt Einzel-, Duo- oder Gruppenunterricht, und Schüler sowie Studenten erhalten Rabatt (z.B. 10% Ermäßigung). Die Guitar School legt Wert darauf, dass du von Anfang an songsorientiert und mit Spaß lernst.

  • Musikschule Emotio (Köln/Bonn/Düsseldorf) – Ein Beispiel für eine moderne private Musikschule im Rheinland. Die Musikschule Emotio hat mehrere Standorte und bietet Gitarrenunterricht mit ausgebildeten Lehrern. Hier wird betont, dass persönlicher Kontakt und Freude an der Musik im Vordergrund stehen. Die Preise bewegen sich im mittleren Bereich – für wöchentlichen Einzelunterricht (30 Min) zahlt man hier etwa 70€ pro Monat, was im Vergleich der Musikschulen angemessen ist.

  • Freies Musikzentrum München – In München gibt es neben der städtischen Musikschule auch dieses freie Musikzentrum, das seit vielen Jahren etabliert ist. Dort kann man in entspannter Atmosphäre Gitarre lernen, oft auch in Workshops oder Kursblöcken. Für Erwachsene, die etwas flexibler lernen wollen, ist das eine gute Adresse. Die Preise sind moderat und es gibt viele unterschiedliche Kurse (von Flamenco-Gitarre bis Songwriting mit Gitarre).

Natürlich gibt es noch viele weitere hervorragende Schulen und Lehrer – diese Liste ist nur eine Auswahl. Wenn du einen bestimmten Wohnort hast, lohnt sich immer der Blick auf die örtliche Musikschule und eine Google-Suche nach „Gitarrenunterricht [Stadt]“. Oft findest du kleinere Gitarrenstudios oder freie Musiklehrer, die genauso gute Arbeit leisten. Tipp: Achte bei der Wahl einer Schule auf Probierstunden, Bewertungen anderer Schüler und darauf, dass das Angebot zu deinen Zielen passt (z.B. klassischer Unterricht vs. Rock/Pop-Ausrichtung). In Großstädten ist die Auswahl riesig – von Jazzgitarren-Gurus bis hin zu Metal-Gitarrencoaches findet sich alles. In ländlicheren Gebieten sind oft die öffentlichen Musikschulen oder privat inserierende Lehrer die erste Anlaufstelle.

Beliebte klassische Gitarren in Deutschland

Neben der Frage nach dem „Wie lerne ich?“ stellt sich angehenden Gitarristen natürlich auch die Frage: „Welche Gitarre soll ich mir anschaffen?“ Gerade beim ersten Instrument will man nichts Falsches kaufen. Hier können wir einen Blick darauf werfen, welche Gitarrenmodelle in Deutschland besonders verbreitet und bewährt sind. Beginnen wir mit der akustischen Konzertgitarre, oft auch klassische Gitarre genannt (Nylon-Saiten, breites Griffbrett):

Für Einsteiger ist eine gute, preiswerte Konzertgitarre wichtig. Ein absoluter Klassiker unter den Anfängergitarren – vermutlich tausendfach in deutschen Wohnzimmern vorhanden – ist die Yamaha C40. Dieses Modell (4/4-Größe, voller Klang, stabile Verarbeitung) wird seit Jahrzehnten empfohlen und kostet um 120€. Viele Musikschulen verleihen oder verkaufen Yamaha-Gitarren an Schüler, weil sie ein verlässliches Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Auch die 3/4-Variante Yamaha CS40 für Kinder ab ~8 Jahren ist sehr beliebt. Neben Yamaha gibt es im günstigen Segment die Hausmarken großer Musikläden: Harley Benton (Hausmarke von Thomann) und Startone (ebenfalls bei Thomann für ganz einfache Modelle) bieten Konzertgitarren teils schon unter 100€ an. Diese sind qualitativ natürlich einfach, aber für den allerersten Einstieg oder kleine Budgets erfüllen sie ihren Zweck. Tatsächlich gehören z.B. Harley Benton-Konzertgitarren zu den meistverkauften, weil sie so erschwinglich sind – für viele Neugierige ein Anreiz, es einfach mal zu probieren.

Wer etwas mehr investiert, findet im Bereich 200–400€ schon deutliche Qualitätssteigerungen. Sehr geschätzt sind etwa Gitarren der Marke Ortega. Ortega Guitars wurde 1994 in Deutschland gegründet und verbindet deutsches Design mit traditionellem spanischem Gitarrenbau. Modelle wie die Ortega R121 oder R131 (je nach Größe) sind bei hiesigen Gitarrenlehrern oft im Einsatz – sie klingen warm, sind ordentlich verarbeitet und kommen häufig sogar mit einer Tasche. Ebenfalls aus deutscher Feder stammen die La Mancha-Gitarren: Diese Marke liefert moderne Konzertgitarren für Schüler, die in spanischer Tradition gebaut werden. Ein Beispiel ist die La Mancha Rubinito, ein Modell, das oft als ideale Schülergitarre genannt wird – solide, gut spielbar und preislich um 200€.

Im mittleren Preissegment (400–800€) greifen fortgeschrittene Hobbymusiker gerne zu spanischen Klassik-Gitarren wie Alhambra (z.B. die Alhambra 3C oder 5P) oder Cordoba. Diese bieten noch besseren Klang (massive Holz-Decken) und sind fürs klassische Repertoire toll. Und natürlich gibt es auch deutsche Meistergitarren: Die Manufaktur Hanika aus Bayern etwa baut hochwertige Konzertgitarren, die international renommiert sind. Diese liegen zwar jenseits der 1000€, aber ambitionierte Spieler schwören auf ihren Klang und die Handwerkskunst „Made in Germany“.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Für Anfänger ist eine günstige, aber zuverlässige Gitarre wie Yamaha C40 ideal. Fortgeschrittene in Deutschland haben eine Vorliebe für solide spanische oder deutsche Markeninstrumente. Wichtig ist vor allem, dass die Gitarre gut eingerichtet ist (Saitenlage, Bundreinheit) – lass dich im Fachgeschäft beraten oder von deinem Lehrer. Und noch ein Tipp: Viele Anfänger starten auf Konzertgitarren, selbst wenn sie später E-Gitarre spielen wollen. Denn auf Nylon-Saiten und mit breiterem Griffbrett lernt man am Anfang leicht die saubere Greifhandtechnik, ohne dass verstärkertechnische Dinge ablenken. Außerdem sind klassische Gitarren leiser (deine Nachbarn wird’s freuen!) und mobil – man kann sie überallhin mitnehmen. Wenn du aber von Anfang an Rock oder Metal spielen möchtest, ist es auch völlig okay, direkt mit der Western- oder E-Gitarre zu starten. Dazu als nächstes mehr.

Beliebte E-Gitarren in Deutschland

Kommen wir zur elektrischen Gitarre – dem Instrument der Rockstars. Die Auswahl an E-Gitarren ist riesig, doch es gibt ein paar Modelle, die sich als Klassiker durchgesetzt haben und auch in Deutschland auf den Bühnen und in Proberäumen am häufigsten anzutreffen sind.

Die wohl ikonischste E-Gitarre überhaupt ist die Fender Stratocaster. Tatsächlich gilt die Stratocaster als die erfolgreichste E-Gitarre der Welt – und sie ist auch hierzulande extrem populär, quer durch alle Musikstile. Ihre charakteristische Form mit den drei Singlecoil-Tonabnehmern und dem Tremolo ist sozusagen das Sinnbild der E-Gitarre. Viele starten mit einer etwas günstigeren Variante davon: Zum Beispiel bietet Fender’s Tochtermarke Squier komplette Stratocaster-Einstiegspakete an (Gitarre plus kleinem Verstärker), die preislich um 250–300€ liegen. Ein solches Squier Strat Pack in Sunburst oder Schwarz steht bei unzähligen deutschen Beginnern zuhause und belegt in Verkaufscharts oft Platz 1 – kein schlechter Start, denn man bekommt alles Nötige auf einmal. Auch einzelne Squier Strat-Modelle oder die Yamaha Pacifica 112 (ein ebenfalls strat-ähnliches E-Gitarrenmodell mit vielseitigem Klang) sind seit Jahren unter den Top-Empfehlungen für Anfänger.

Neben der Strat ist die zweite Legende die Gibson Les Paul. Mit zwei Humbucker-Tonabnehmern liefert sie den fetten, warmen Rocksound, den man z.B. von Slash oder Led Zeppelin kennt. Eine echte Gibson Les Paul ist teuer (oft über 2000€), aber zum Glück gibt es auch hier günstigere Alternativen: Epiphone, die Untermarke von Gibson, bietet Les-Paul-Modelle für Einsteiger an, die für ein paar hundert Euro zu haben sind. Diese sind in Deutschland ebenfalls sehr beliebt, denn sie sehen aus und fühlen sich an wie der Klassiker, ohne dass man ein Vermögen ausgeben muss. Im Jahr 2020 war interessanterweise die Gibson Les Paul Standard 60s sogar eine der meistverkauften Gitarren bei einem großen Händler – was zeigt, dass auch fortgeschrittene Spieler gerne zu dieser Traditionsmarke greifen, wenn das Budget da ist. Für alle, die den Les-Paul-Vibe zum Sparpreis wollen, gibt es wiederum von Harley Benton Nachbauten (Modelle der Serie SC-550 z.B.), die überraschend viel Gitarre fürs Geld bieten. So eine Harley Benton Single Cut für unter 300€ ist manchmal drei Monate im Voraus ausverkauft, weil sie so gefragt ist – viele Reviews loben das Preis-Leistungs-Verhältnis. Man darf hier natürlich kein USA-High-End erwarten, aber um in der Schülerband AC/DC zu covern, reicht es definitiv.

Ebenfalls nicht wegzudenken ist die Fender Telecaster (kurz Tele). Diese einfache, robuste E-Gitarre mit zwei Singlecoils war eine der ersten ihrer Art und hat vor allem in Country, Rock und Indie-Funk ihren festen Platz. In Deutschland schätzen viele Gitarristen die Telecaster wegen ihres knackigen, direkten Sounds. Squier bietet auch Tele-Modelle günstig an, und Harley Benton hat z.B. mit der TE-52 Vintage Series eine Tele-Kopie, die oft begeistert aufgenommen wird (Esche-Korpus, zeitloses Butterscotch-Blonde-Design – und das für unter 200€!).

Natürlich gibt es darüber hinaus viele andere beliebte E-Gitarren: SG-Modelle (wie Gibson SG – bekannt durch Angus Young von AC/DC), Superstrats von Marken wie Ibanez oder ESP (für die Metal-Fraktion) und edle Teile wie PRS (Paul Reed Smith), die vor allem in gehobenen Preisklassen glänzen. Interessanterweise dominieren aber im breiten Markt vor allem die drei großen Konzepte: Stratocaster-Typ, Les-Paul-Typ und Telecaster-Typ. Diese Formen – oft von diversen Herstellern kopiert – machen den Großteil der Verkäufe aus. Wer keine genaue Vorstellung hat, fährt mit einer dieser „Allrounder“ meist gut. Mit einer HSS-Strat (Humbucker + 2 Singlecoils) beispielsweise kann man sowohl sanfte Cleansounds als auch harte Rockriffs spielen – das ist für Anfänger, die sich noch nicht festlegen wollen, ideal.

Noch ein Wort zu deutschen E-Gitarrenmarken: Ja, auch hier gibt es spannende Hersteller! Zum Beispiel Framus, eine Traditionsmarke, die schon in den 60ern in Deutschland Gitarren baute und heute für qualitativ hochwertige E-Gitarren (und Bässe) steht – etwa gespielt von Gitarristen wie Wolfgang Zwingmann oder früher von Bill Wyman (Rolling Stones, auf Framus Bass). Ebenso bekannt ist Duesenberg, eine Firma aus Hannover, die in den letzten Jahrzehnten mit Retro-angelehnten Edel-Gitarren international Erfolg hat – viele Profis (z.B. in den Toten Hosen oder sogar Johnny Depp) spielen Duesenberg-Modelle. Diese Gitarren sind allerdings eher etwas für fortgeschrittene Spieler mit Budget, weniger Massenware für Anfänger. Im etwas günstigeren Bereich produziert Höfner (eine deutsche Marke, berühmt durch Paul McCartneys Bass) auch Einsteiger-E-Gitarren, und Harley Benton als deutsche Hausmarke haben wir ja schon genannt.

Zusammengefasst: Die beliebtesten E-Gitarren unter deutschen Spielern sind nach wie vor die großen Klassiker und ihre Ableger. Eine Stratocaster (oder Squier Strat) steht in vielen Wohnzimmern, gefolgt von Les Paul-Typen und Telecastern. Für Einsteiger gibt es hervorragende Bundles und preisgünstige Nachbauten, die einen Einstieg ohne große Hürden ermöglichen. Wichtig ist, dass die Gitarre dich anspricht – vom Look wie vom Spielgefühl. Geh ruhig in einen Musikladen und probiere verschiedene Modelle aus. Viele Deutschen haben z.B. über die Jahre herausgefunden: „Die beste Gitarre ist die, die zu dir passt.“ Ob es am Ende eine blaue Strat, eine schwarze Les Paul oder eine rote Ibanez ist, hängt von deinem Geschmack ab – beliebt sind sie allemal.

Dranbleiben und Spaß haben!

Egal, welchen Weg du wählst – selbst beibringen, Unterricht nehmen oder eine Mischung aus beidem – das Wichtigste beim Gitarre lernen ist Begeisterung. Der Anfang kann mal wehtun (Fingerkuppen lassen grüßen) und ja, Akkordwechsel übt man sich nicht in fünf Minuten an. Aber lass dich davon nicht entmutigen! Millionen Menschen in Deutschland spielen Gitarre, und wenn sie es schaffen, kannst du es auch. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Regelmäßigkeit und Geduld. Es ist noch kein Gitarrenheld vom Himmel gefallen – auch die Idole haben klein angefangen.

Suche dir die Lernmethode, die am besten zu dir passt. Vielleicht kombinierst du auch: Zum Beispiel schaust du dir Online-Lektionen an und gehst einmal im Monat zu einem Lehrer, der dich coacht. Oder du startest mit einem VHS-Kurs und übst daneben mit einer App. Erlaube dir, experimentieren und deinen eigenen Weg zu finden. Wenn du merkst, die Motivation lässt nach, ändere etwas – etwa neue Songs lernen, Mitstreiter suchen oder doch Unterricht buchen. Und vergiss nie: Musik soll Freude machen!

Gerade in der Gitarren-Community gibt es so viele Möglichkeiten, sich auszutauschen – ob im Freundeskreis, im Internetforum oder im örtlichen Gitarrenladen. Trau dich, Fragen zu stellen und von anderen zu lernen. Vielleicht triffst du Leute, mit denen du zusammen üben oder eine kleine Band gründen kannst. Zusammen spielt es sich oft leichter, und man hält sich gegenseitig bei Laune.

Zum Schluss ein kleiner Motivationstip: Nimm deine Gitarre jeden Tag zumindest kurz in die Hand – selbst zehn Minuten klimpern halten die Verbindung. Und feiere deine Fortschritte, auch die kleinen: Der erste sauber gegriffene C-Dur Akkord oder das erste Riff, das wirklich groovt, sind Meilensteine, auf die du stolz sein kannst. Mit der Zeit werden dir Dinge gelingen, die anfangs unmöglich schienen. Dran bleiben lautet die Devise – dann steht deiner „Karriere“ als Gitarrist nichts im Wege! In diesem Sinne: Viel Spaß beim Gitarre lernen und vielleicht hört man ja bald von dir auf der Bühne oder zumindest am Lagerfeuer.

Quellen:

  • Tagesspiegel – Umfrage: Die Deutschen spielen am liebsten Gitarre (04.04.2016)

  • bandup.blog – Gitarre lernen an einer Musikschule? Ist das noch zeitgemäß? (Victor Otte, 2023)

  • Superprof Blog – Wo kann ich Gitarre lernen? (Tobias, 30.03.2018)

  • gearnews.de – Top 10: Die beliebtesten E-Gitarren 2020 bei Thomann (17.12.2020)

  • Musikmachen.de – Die beste E-Gitarre – Deutschland sucht die Supergitarre (2019)

  • Thomann.de – Aktuell beliebte Konzertgitarren (Online-Shop, abgerufen 2025)

  • Ortega Guitars (Hersteller-Website) – About Us (2019)

  • Wikipedia – Modern Music School