Eine bemerkenswerte Auszeichnung für das deutsche Kino: Regisseurin Mascha Schilinski wurde beim Filmfestival in Cannes für ihr Werk „In die Sonne schauen“ geehrt. Die Produktion spielt auf einem Hof in der ostdeutschen Altmark. Sie erzählt die Geschichte von vier Frauen verschiedener Generationen. Die Auszeichnung wurde am Samstag bei der Abschlussgala von Schauspielerin Da’Vine Joy Randolph überreicht. Schilinski teilt sich den Preis mit dem Spanier Oliver Laxe, der für sein Roadmovie „Sirat“ prämiert wurde.
Inhaltsverzeichnis:
- In der Altmark entstandene Erzählung über vier Frauen
- Filmstart in deutschen Kinos
- Juryauszeichnung für „Sirat“ von Oliver Laxe
- Erstmaliger deutscher Beitrag im Hauptwettbewerb seit 2017
- Wichtige Eckdaten im Überblick
In der Altmark entstandene Erzählung über vier Frauen
Der Film „In die Sonne schauen“ hatte den Hauptwettbewerb in Cannes eröffnet und stieß sofort auf großes Lob von Kritikern. Die Geschichte entfaltet sich auf einem abgelegenen Hof, wo vier Frauenschicksale miteinander verknüpft werden. Im Zentrum steht die Frage, wie Traumata über Generationen hinweg weitergegeben werden. Die Idee dazu entstand während eines Aufenthalts von Mascha Schilinski und der Ko-Autorin Louise Peter in der Altmark. Dort fanden sie ein altes Foto von drei Frauen, die einst auf dem Hof gelebt hatten. Dies inspirierte die Entwicklung des Drehbuchs.
Filmstart in deutschen Kinos
Der Filmstart in deutschen Kinos ist für den 11. September angekündigt. Schilinski ist keine Unbekannte im Filmgeschäft. Bereits 2017 war sie mit ihrem Debütfilm „Die Tochter“ zur Berlinale eingeladen. Die Resonanz auf ihren neuen Film unterstreicht ihre zunehmende Bedeutung innerhalb des deutschen Kinos.
Juryauszeichnung für „Sirat“ von Oliver Laxe
Neben Schilinskis Werk wurde auch der Film „Sirat“ von Oliver Laxe mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte eines Vaters, der seine Tochter sucht, nachdem sie nach einer Rave-Party in Marokko verschwunden ist. Beide Filme teilten sich die Auszeichnung, was die Vielfalt der erzählten Geschichten und Perspektiven würdigte.
Laxes Film setzt auf visuelle Eindrücke und eine langsame Erzählweise, während Schilinskis Werk durch emotionale Tiefe und Generationenerzählung besticht. Beide Produktionen überzeugten durch eine klare Handschrift und präzise Bildsprache.
Erstmaliger deutscher Beitrag im Hauptwettbewerb seit 2017
Die deutsche Präsenz in Cannes war in diesem Jahr besonders stark. Es ist das erste Mal seit acht Jahren, dass ein deutscher Film im Rennen um die Goldene Palme stand. Zuletzt gelang dies 2017 Fatih Akin mit „Aus dem Nichts“. 2023 war Wim Wenders mit dem in Japan gedrehten „Perfect Days“ vertreten, jedoch nicht im Hauptwettbewerb mit einer deutschen Produktion.
Diese Rückkehr zeigt, dass deutsche Regisseurinnen und Regisseure wieder verstärkt internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Erfolg von Mascha Schilinski unterstreicht diese Entwicklung und macht Hoffnung auf eine stärkere Repräsentation deutscher Filme auf internationalen Festivals.
Wichtige Eckdaten im Überblick
- Preisverleihung: Samstagabend, Abschlussgala in Cannes
- Ausgezeichnete Filme: „In die Sonne schauen“ (Deutschland), „Sirat“ (Spanien)
- Regie: Mascha Schilinski (DE), Oliver Laxe (ES)
- Kinostart in Deutschland: 11. September
- Erster deutscher Wettbewerbsbeitrag in Cannes seit 2017
Mit der Ehrung in Cannes steht Mascha Schilinski nun in einer Reihe mit den wichtigsten Regisseurinnen der Gegenwart. Ihr Werk hebt sich durch sensible Themenwahl und klare visuelle Umsetzung hervor.
Quelle: Berliner Morgenpost